Dampfzugfahrt mit Else (52 8177) zum Striezelmarkt nach Dresden 2009.
Dieser Tag wird allen beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben. Meine erste weitere Reise mit einem dampfbespannten Zug, und es ging so ziemlich alles schief, was schief gehen konnte. Aber lest selbst....
Was war passiert? Else war krank!!!!
Ich
hatte das "Glück", auf den Zugnach Dresden warten zu dürfen.
Ich stand früh um 5:30 auf, um pünktlich zu sein. Bahnhof und Bahnsteig
waren mir so noch nicht bekannt. Hab extra am Vorabend nochmals in Internetforen
nach den Abfahrtspunkt gefragt, und war dahin gehen noch etwas verunsichert.
Jedenfalls war ich um 7:10 auf dem vermutlich richtigen Bahnsteig, einer der
Ersten...
Abfahrt war für 7:43 geplant. Ca. gegen 8:15/8:20 war die Verwunderung
und Unruhe doch schon Imens, nachdem die ODEG unser geplantes Gleis belegte,
Else 2-3 km weiter an einem weiteren geglaubten Bahnsteig am Betriebswerk
schon kräftig am dampfen war...
Jedenfalls wurden gegen 8:15 endlich zwei Zugbegleiter zu uns vorgeschickt,
die uns dann am Bahnsteig empfingen und aufklärten. Eine Saugpumpe wäre
Defekt, und man arbeite bereits fieberhaft an der Problemlösung, war
Ihre Aussage. Diese sollte max. 30 Min dauern. Man sah ja Else vom Bahsteig
aus im Hintergrund schon kräftig qualmen, mehr aber auch nicht. Nach
Ablauf der 30 Min klingelte das Telefon des Herren, und er musste die Botschaft
verkünden, das sich die Abfahrt um weitere 30 Min verzögert. UNMUT
machte sich breit. Jedefalls verstrichen auch diese 30 Min. und ein erneuter
Anruf folgte. Aussage des Herren: Man sei noch mit der Problemlösung
beschäftigt, könne aber noch nicht sagen, ob oder ob nicht. Man
würde aber schon mal das U-Boot vorgeglühen und warmlaufen lassen.
Nähere Infos gäbe es nach weiteren 10 Min. Der Anruf kam, und wieder
hieß es nur, man kann noch nix genaues sagen. Man mache noch einen allerletzten
Versuch, wenn dieser nicht klappte, würde die Fahrt abgesagt, da sich
fürs U-Boot kein Lokführer finden ließ. Alle drei derzeit
zugelassenen waren z.Z. woanders im Dienst gestellt und "auf Achse".
Die Stimmung war allmählich auf dem Nullpunkt, zumal sich die anderen
ca. 80 Fahrgäste genauso wie ich auf Else gefreut hatten. Derzeit waren
nun schon mehr als 120 Min. vergangen, udn das bei gefühlten -20°C
auf nem zugigen Bahnsteig. Der Bäcker unten muss den Umsatz seinen Lebens
gemacht haben. Der Zugbegleiter, der übrigens Nerfen wie Drahtseile gehabt
haben musste, musste sich die Zorn des wütenden Mopp unterwerfen. Meine
Hochachtung, das er so ruhig geblieben ist. Jedenfalls kam gegen 9:30 der
letzte Anruf, das der Zug in wenigen Minuten bereit gestellt werden würde.
Es musste nach der Rep. nur noch Druck aufgebaut werden. Jubel machte sich
breit!!!
Kurz darauf hörte man Dampfstöße, und Else schon die Wagen in den Bahnsteig. Allerdings gabs für uns gleich das nächste "böse" Erwachen. Alle Wagen waren KALT!!!! Wie sollte auch geheizt werden, ohne Zug am Haken, und Dampf aufm Kessel..... Aber gut, der Zug war da, und wir fuhren mit 145 oder 155 Min Verspätung endlich los.
In Grünau mussten wir dann einmal Kopf machen, da die Ausfahrt wegen Gleisbauarbeiten über Grünau nicht möglich war.
Kurz darauf kam man durch den Zug und verteilte Gratiskaffee zum Aufwärmen.
Beim Zwischenstopp in Schönefeld und Blankenfelde mussten sich die Herren wieder Opfern, und den Unmut der zusteigende Gäste auf sich nehmen. Jedenfalls gings endlich nach Dresden. Zeit genug für mich, um den Zug zu erkunden.
Auf einmal gabs ne Durchsage: Aufgrund der absoluten Unzulänglichkeiten gäbe es ne Überraschung. Alle Fahrgäste hätten aufgrund Ihrer Traumatischen Erlebnisse die Möglichkeit, am Heutigen Sonntag bei einer von allen drei geplanten Veranstaltungen KOSTENLOS mitzufahren. Dafür würde ein extra Wagen im Zug mit eingereiht. Eine weitere Überraschung gäbe es auf der Rückfahrt. Wieder brach Jubel aus.
Die Fahrt an sich lief dann ohne weitere Vorkommnisse glatt, und gegen 14:00/14:15 trudelten wir in Dresden Neustadt ein. Für Fahrgäste, die wie ich die Stadtrundfahrt mit Historischer Straßenbahn mitgebucht hatte, war die Fahrt hier zu Ende.
Der Rest fuhr weiter bis Dresden HBf.
Die Freude war groß, doch in Erwartung, schön eine Rundfahrt im Dresdner Hecht machen zu können. Leider waren es dann doch "nur" Gotha-Wagen. Aber gut, man kann nicht alles haben.
Den Bericht, von der Straßenbahnrundfahrt und dem Weihnachtsmarkt gibt es hier.
Später am Abend gings dann zurück zum Hauptbahnhof, wo Elsa nach dem Auftanken und Vorräte auffüllen schon bereit stand. Allerdings wieder in falscher Richtung. Hier ein paar Detailbilder unter Dampf.
Wie gesagt, Else stand verkehrt rum, dieAusfahrt ging in die andere Richtung, also wieder Kopf machen...
Die Rücktour ging dann mit nur 2 Min. Verspätung um 17:44 los, gen Heimat.....und irgendwo war man uns noch eine versprochene "Überraschung" schuldig. Die kam dann auf Höhe Elsterwerda mit einem ungewollten Zwischenstop.
Ein Fahrgast, der sich schon auf der Hinfahrt "Die Kante" gab, meinte, sich im Zug "lang legen" zu müssen. Aufgrund vermutlischer Alk.-Vergiftung wurde dann der Notarzt gerufen. Es wurde dann überlegt, ob er von denen mitgenommen werden solle, oder nicht. Zwischenzeitlich hörte man Worte, :Fall die Sanis den nicht mitnehmen, machen wir vom Hausrecht gebrauch! Schlussendlich wurde der Herr dann aber zu seinem Sitzplatz gebracht, mit der "Auflage", diesen bis Berlin nicht mehr zu Verlassen, sonst fliege er raus! Diese Aktion kostete eine weitere Stunde! Dank an dieser Stelle dem "Säufer"!!!!!!!
Wieder blieb Zeit für einige Detailfotos.
Aber das war noch nicht die Überraschung! Diese sollte erst noch kommen! Und zwar ca. 30 Min später. Im ersten Wagen hinter der Lok war das still sitzen praktisch unmöglich. Ein Ruckeln durchzug den ganzen Wagen. Das aber schon seit mehreren Stunden. Jedenfalls müssen sich Beschwerden gehäuft haben, und man machte wieder Halt auf der Strecke, da man von einem größeren Technischen Defekt am Wagen ausgehen musste. Die Leute vom Team zogs dann mit Taschenlampen bewaffnet unter die Wagen. Leider wurden keine Fehler/Defekte gefunden. Man würde die Sache aber Beobachten. Lokführer und Heizer der Hintour, die jetzt "Dienstfrei" hatten, wurden zur Fehleranalyse über den Drehgestellen "abgestellt" und sollten Lauschen. Beim nächsten Halt im nächsten Bahnhof einigte man sich darauf, das ganze sei Teils "normal" bei den Wagen. Man würde aber trotzdem den Zug etwas "lang machen". Brachte aber leider auch keinen Erfolg. Diese Aktion kostetet wieder 20/30 Min. War aber zum Sicherheit der Fahrgäste...von da her....Shit happen, den inzwischen nam mans mit Humor! Man hörte dann nurnoch von den Gästen das sarkastische "In 7 Minuten gehts weiter".
Naja, und nach ca. 5 STD Wackelrüttelfahrt, und dem bangen Gedanken, ob den der Fahrdienstleiter von Schöneweide zu Überstunden zu überreden wäre, fuhr dann der Zug gegen 0:05 im BHf Schöneweide ein. An dieser Stelle einen schönen ersten Advent!
Die Fahrt am Sonntag darauf, mit dem gleichen nun doch recht unausgeschlafenen Team (Erste Fahrt Sonntag um 8:xx Uhr), das wenigstens verstärkt wurde, war dann soweit "Erlebnissfrei" und ging problemlos über die Bühne. Von da her allen beteiligten an dieser Stelle nochmals vielen Dank für die doch interessanten Stunden!